Über Schriften

So geben Sie Ihrem Webauftritt eine persönliche Note!

„Brauche ich wirklich eine besondere Schrift?” Streng genommen: Nein. Ihr Browser wird Text auf Ihrer Webseite auch dann darstellen, wenn keine (oder fehlerhafte) Schriftinformationen hinterlegt wurden. Andererseits: Ja, unbedingt! Sie können so Ihrem Webauftritt eine individuelle Note geben und Ihre Marke stärken!

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über Schriftarten, ihre typografischen Besonderheiten und über ihre Wirkung - und warum Sie auch hier auf die professionelle Unterstüzung Ihres Webdesigners setzen sollten.

Kurz und knapp:
Aspekte bei der Auswahl und beim Einsatz Ihrer persönlichen Schriftfamilie:
  • Achten Sie auf typografische Grundregeln: Wenige Schriftarten, wenige Schriftgrößen, passende Anmutung.
  • Berücksichtigen Sie die Eignung für Ihren Verwendungszweck: Bildschirm, Druck oder beides?
  • Nutzen Sie seriöse Quellen für Schriften und beachten Sie die Lizenzen.
Tipp: Lesen Sie auch die Artikel zum Design und zum responsiven Webdesign.
Schrift wirkt!

Die Schriftart eines Textes löst bei Leserinnen und Lesern unbewusst Assoziationen aus, auch Gefühle. Könnten Sie sich die letzten beiden Beispiele in einer Beileidsanzeige oder auf einer Geburtstagseinladung vorstellen? Und für welches der Beispiele finden Sie eines (oder mehrere) der folgenden Adjektive passend: klar, freundlich, seriös, konservativ, beschwingt, sachlich, zeitlos, leicht?

Mit Antiqua-Schriften wie im dritten Beispiel verbinden die meisten Menschen Eigenschaften wie seriös, elegant oder konservativ. Eine Grotesk-Schrift wie im ersten Beispiel wird dagegen häufig mit Begriffen wie sachlich, zeitlos und nüchtern assoziiert. Die Schrift im Beispiel 2 - ebenfalls eine Groteskschrift - signalisiert mit den geschwungenen Linien eher Beweglichkeit und Dynamik.

Typografie - Schriften gestalten!

Für die Wirkung Ihres Webauftritts spielen Inhalt (Text) und Gestaltung (Typografie) eine große Rolle. „Im Auge des Betrachters“ wirken beide Aspekte und der Erfahrungshintergrund Ihrer Leser und Leserinnen und verschmelzen zu einem Gesamtbild - das Sie möglichst positiv beeinflusssen wollen. Dazu müssen Sie die verwendeten Schriftarten, die Schriftgrade und die verwendeten Auszeichnungsarten aufeinander abstimmen. Als ‚goldene Regel’ gilt dabei: Weniger ist mehr. Für die konkrete Planung und die Umsetzung sollten Sie professionellen Beratung suchen. Ebenso vielfältig wie die Auswahlmöglichkeiten in aktuellen Textbearbeitungsprogrammen sind die Fallen, in die Sie bei der Gestaltung einer Website tappen können...

Druck und/oder Bildschirm - Was wollen Sie umsetzen?

Schreiben Sie geschäftlich Briefe und/oder Rechnungen? Haben Sie einen Briefkopf für Ihre Schreiben? Führen Sie ein Logo? Haben Sie (geschäfltiche) Visitenkarten? Oder Werbematerial? Wenn Sie mindestens ein Mal in Gedanken „Ja“ gesagt haben, dann sollten Sie über abgestimmte Schriftarten und über ein ganzheitliches Konzept für Druckerzeugnisse und Ihren Webauftritt nachdenken. Für größere Unternehmen sind Corporate Identity und Corporate Design heute durchgängig Eckpfeiler ihrer Kommunkationsstrategie. Aber auch das lokale Geschäft oder ein Handwerksbetrieb können den Wiedererkennungswert der eigenen ‚Marke’ steigern und vom ‚Design aus einem Guß’ profitieren. Tipp: Lesen Sie auch den Journalartikel zum Design mit weiteren Informationen zur Funktion des Webdesigns.

„Meine Lieblingsschrift ist xxx.“

Benutzen Sie bei der Arbeit am Rechner immer die gleiche Schriftart XXX, und diese ‚Lieblingsschrift’ hätten Sie auch gerne auf Ihrer Website? Dann stehen Sie sehr wahrscheinlch vor einem Lizenproblem. Zwar wurden mit Ihrem Rechner zahlreiche Systemschriften geliefert, die Ihnen dort am Bildschrim und für Ausdrucke zur Verfügung stehen. Auch der Browser auf Ihrem Smartphone, dem Tablet oder Desktop-Rechner bringt einige lizensierte „Standardschriften“ mit. Aber die mit Windows oder MacOS gelieferten Schriften dürfen Sie in der Regel nicht als Webfont für Ihren Internetauftritt nutzen. Doch erst mit der Verwendung von Webfonts stehen dem Webdesigner typografische Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, die früher nur in Druckerzeugnissen eingesetzt werden konnten. Sie stehen damit vor der Wahl, eine Schrift gegen Entgelt zu lizensieren oder kostenfrei verfügbare Schriften einzusetzen.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass sich lizenzkostenfreie Schriften großer Beliebtheit erfreuen. Google beispielsweise stellt eine Sammlung von mehr als 900 Schriften für private und kommerzielle Nutzung frei zur Verfügung. Alle Schriften werden dort unter der SIL Open Font License angeboten. Die Schriften können für Ihren Webauftritt dynamisch von den Google-Servern geladen werden oder Ihr Webdesigner stellt sie direkt auf Ihrem Host zur Verfügung.

„Und nun?“ - Wie soll ich vorgehen?

Sind Sie unsicher, ob Sie sich Entscheidungen über die Schriftauswahl und die Textgestaltung zumuten wollen? Verständlich! Nicht nur wegen des überwältigenden Angebots an Schriften, sondern auch, weil die Auswahl einer Schrift für Print und Webauftritt zwar vielleicht die erste, aber ganz sicher nicht die letzte Entscheidung auf dem Weg zum fertigen Internetauftritt sein wird. Als Ihr eigener Webseiten-Chef haben Sie bei allen Entscheidungen die freie Wahl - aber eben häufig auch die ‚freie Qual’.
Zwei Alternativen bieten sich an:

  • Homepage-Baukästen und Content-Management-Systeme bieten Ihnen Websites quasi im Paket. In Homepage-Baukästen können Sie eine Designvorlage auswählen und nach dem Baukastenprinzip die gewünschten Funktionalitäten ‚zusammenklicken‘, dann fügen Sie Inhalte ein – fertig (...im Idealfall).
    Content-Management-Systeme (CMS) bieten eine „Rundum-Sorglos-Umgebung“, in die Sie direkt Ihre Artikel einfügen können. Die Bedienung des gesamten Auftritts erfolgt über Ihren Browser.
    In den Journalartikeln „Die ‚richtige’ Homepage“ können Sie mehr zum Pro und Contra von Homepage-Baukästen und CMS lesen, hier und hier.
  • Beauftragen Sie einen Webdesigner! Von dieser Alternative werden Sie im Blog eines Webdesigners wohl nicht überrascht worden sein. Aber im Ernst: Um Sie bei Ihrem Vorhaben zu unterstützen, nehme ich mir die Zeit, die nötig ist, um Sie zu beraten - kostenlos. Zu einem Angebot schließlich gehört für mich auch ein verbindlicher Zeit- und Kostenrahmen. Für eine erste Orientierung finden Sie Kostenangaben zu verschiedenen Musterprojekten in diesem Journalartikel.